Gruseliger Skelettfund

Einen ungewöhnlichen Fund haben Würzburger Archäologen gemacht: Bei Grabungen in der so genannten Kreisgrabenanlage von Ippesheim entdeckten sie die Überreste eines Menschen, der vor ungefähr 6.700 Jahren kopfüber im Boden vergraben wurde. Ob es sich dabei um eine einfache Bestattung oder gar um ein kultisches Opfer handelte, ist unklar.

"Wir haben den Schädel und die Hände gefunden", erläutert Wolfram Schier von der Universität Würzburg. "Der Rest des Skeletts ist durch die Jahrhunderte lange Beackerung und die damit verbundene Erosion verloren gegangen". Aufgrund der Datierung eines bei dem Skelett gefundenen Tongefäßes sei bislang aber lediglich sicher, dass der Mensch etwa 4.600 bis 4.700 Jahre vor Christus eingegraben wurde. Die Tatsache, dass das Skelett sich genau in der Mitte der kreisförmigen Anlage befand, könne aber als Hinweis auf eine Kulthandlung gedeutet werden.

Die Kreisgrabenanlage von Ippesheim liegt etwa 30 Kilometer südwestlich von Würzburg. Sie besteht aus drei konzentrisch angeordneten, kreisförmigen Gräben mit jeweils nach Norden, Süden, Osten und Westen ausgerichteten Erdbrücken. Die Gräben waren bis zu 4 Meter breit und 3 Meter tief. Zusätzlich hatten die Erbauer innerhalb der Gräben Palisaden aus Holzpfosten errichtet. Die gesamte Anlage hat einen Durchmesser von rund 64 Metern und wird auf die Zeit um 4.800 vor Christus datiert. Ähnliche Anlagen finden sich im Südosten Mitteleuropas, beispielsweise nahe des sächsischen Kyhna oder bei der niederösterreichischen Ortschaft Kamegg.

"Bis heute ist unklar, ob es sich um Kult- oder Verteidigungsanlagen handelt", erläutert der Archäologe. Das kopfüber bestattete Skelett kann hier vielleicht weiterhelfen. Nach seiner Bergung soll es nun von einem Anthropologen untersucht werden. Laut Schier kann so beispielsweise geklärt werden, ob die Person bereits tot war, als sie in die Grube gelegt wurde.

 

Quelle: freenet.de

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