Die Reformation (aus "Schleswig-Holsteiner Sagen" Eugen Dietrichs in Jena 1929)

Drei junge Föhringer kamen als Studenten aus Wittenberg nach Hause und begannen Luthers Lehre unter ihren Landsleuten zu verbreiten. Sie gerieten darüber mit den katholischen Predigern der Insel in Streit. Ein Prediger an der Johanneskirche in Nieblum war so voll Eifer gegen die Reformation, daß er eigens nach Amrum ritt, um dort die Einwohner zu vermahnen, daß sie beständig bei der alten Lehre sollten verbleiben. Und er ließ sich vernehmen, daß, wenn die päpstliche Religion nicht die rechte Religion wäre, er nicht begehre, lebendig wieder heimzukommen. Als er auf der Rückkehr von Witsum nach Hedehusum reiten wollte, stürzte er vom Pferde und brach sich den Hals. Eine alte Frau fand ihn da mit dem Tode ringend, und er soll, die Wahrheit der lutherischen Lehre einstehend, gesprochen haben:" Zwischen Rand und Sand ich noch Gnade fand!" Zu seinem Gedächtnis ward ein Steinhaufe an dem Orte errichtet, und wer des Weges kam, pflegte sich mit einem Stein zu versehen und ihn auf den Haufen hinzuwerfen.

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