die sogenannte "Pedro-Mumie"

 

 

 

 

 

 

Immer wieder tauchen sonderbare Mumien auf, die zu allen möglichen Spekulationen anregen. Sind es Aliens? Missgeburten?

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Pedro-Mumie

Die Vorgeschichte

Eine "Alien"-Mumie soll auf Puerto Rico gefunden worden sein. Ein "Neandertaler", zumindest eine Art Affenmensch, soll einst in einem Eisblock eingefroren auf Jahrmärkten vorgeführt worden sein und verschwand, bevor er exakt untersucht wurde. In Russland fand angeblich eine Frau die Leiche eines unbekannten, kleinen Wesens. In Peru entdeckte man eine seltsame Mumie, die von einem anderen Stern gekommen zu sein scheint.

Viele seltsame Leichen und Funde spuken in der Welt der Wissenschaft und Parawissenschaft umher. Fraglos faszinierend! Doch eine Entdeckung ist bisher kaum beachtet worden: Die Mumie eines nur 35 Zentimeter kleinen Mannes.

Die Story

Oktober 1932: die beiden Goldsucher Frank Carr und Cecil Main sind seit Wochen in den San-Pedro-Bergen im US-Bundesstaat Wyoming unterwegs. Sie suchen rund 100 Kilometer südwestlich der Stadt Casper nach ertragbringenden Goldfunden.

Bislang schien die Suche nicht von Erfolg gekrönt zu sein, doch an einem Morgen schien sich das Blatt zu wenden. In einer entfernten Schlucht sahen sie von Weitem etwas schimmern. Es könnte eine Goldader sein. Eine Sprengung der Felsen mit Dynamit sollte letzte Gewissheit bringen, ob sie nun endlich fündig geworden sind oder nicht. So machten sich Main und Carr an die Arbeit und bereiteten die Sprengung vor.

Doch die beiden Glücksritter hatten keinen Erfolg. Gold fanden sie nicht – dafür entdeckten sie etwas anderes, etwas mehr als Erstaunliches. Nach der Sprengung der Felsen standen sie vor dem Eingang in eine natürliche Höhle von 4,50 Metern Länge und nur rund 1,20 Metern Höhe. Neugierig und natürlich voller Hoffnung auf Goldfunde krochen die beiden in die Höhle hinein und begutachteten das Gestein. Doch schnell bemerkten sie etwas ganz anderes in der Grotte. In dem Raum hockte eine rätselhafte Figur auf einer Platte. Sie saß da mit gekreuzten Armen und Beinen und schien aus einer anderen Welt zu kommen. Nach kurzer Augenscheinnahme stand fest, dass es sich bei diesem Zwerg um einen Kobold handelt.

So, wie sie dasaß, maß sie nur 18 Zentimeter und im Stehen hätte das Wesen die 35-Zentimeter-Marke nicht überschritten. Eine Gestalt, für die es keinen Vergleich gab und gibt. Das Gesicht erinnerte die beiden an das eines alten Menschen, was aber auch damit zusammenhängen könnte, da es sich um eine Mumie handelt. Bekanntlich erscheinen diese immer wie "alte Menschen" mit ihren eingefallenen Gesichtern. Die Stirn wiederum war recht niedrig, die Augen wirkten sehr groß und die Nase war flach und sehr breit. Die gesamte Haut wirkte alt und war leicht bronzefarben. Der Mund des Zwerges war für seine Größe sehr breit und hatte nur dünne Lippen. Der Schädel der kleinen Gestalt war am oberen Ende abnorm flach gedrückt und schien von einer seltsamen "Masse" bedeckt zu sein. Die Hände waren deutlich zu erkennen. Sie besaßen lange Finger, waren im Vergleich zu Körper recht groß und die Finger endeten in kleinen Nägeln.

Die von Main und Carr gefundene Kreatur war durch und durch ungewöhnlich. Sie fassten den Entschluss, die Mumie auf jeden Fall mitzunehmen und brachten sie nach Casper, wo sie bei den Bewohnern großes Interesse mit ihrer Entdeckung erregten. Ivan Goodman, ein lokaler Autohändler, kaufte den beiden ihren inzwischen als "Pedro" (nach dem Fundort) bekannten Zwerg ab.

Goodman wandte sich mit Pedro an den Anthropologen Dr. Henry Shapiro vom naturhistorischen Museum der USA. Dr. Shapiro zeigte sich sehr interessiert an dieser sonderbaren Mumie und schlug vor, den Körper zu röntgen. Eine Fälschung könne auf diesem Wege sicher ausgeschlossen werde. Und so kam Pedro unter das Röntgengerät. Die Aufnahmen widerlegten die These der Fälschung deutlich, denn die Mumie besaß innere Organe, ein menschliches Skelett, ein perfektes Rückrat und ebensolche Arme wie Beine. Auch zeigten die Bilder, dass das rechte Schulterblatt gebrochen und das Rückgrat verletzt war. Auch die kompletten Rippen waren zu erkennen. Genauere Untersuchungen des Schädels wiesen außerdem nach, dass der Kopf zerschmettert war und es sich bei der seltsamen Masse auf dem Schädel um Hirnmasse und Blut handelt.

Ganz erstaunlich waren die Ergebnis der Untersuchungen mit Blick auf das Alter von Pedro. Das Gebiss der Mumie war komplett. Ebenso waren die Fontanellen (eine Art "Fugen" im Schädelknochen) im Schädel geschlossen. Dr. Shapiro war überzeugt, Pedro müsse im Alter von 65 Jahren ums Leben gekommen sein. Über das Alter der Mumie war man sich mehr als unsicher. Sehr alt soll sie sein – mehr konnte man damals nicht darüber sagen, da entsprechende, genaue Datierungsmethoden fehlten. Als 1950 Goodman starb, wechselte auch die Zwergesmumie den Besitzer. Nun besaß Leonard Wadler die Mumie – und hier verliert sich die Spur des Fundes, denn er ist bis heute verschollen.

Professor George Gill, Anthropologe an der Universität von Wyoming, bekam 1979 die Röntgeinbilder der Mumie vorgelegt. Nach seiner Meinung handelt es sich um ein missgebildetes Kleinkind einer urzeitlichen Indianerrasse. Professor Gill war überzeugt, es handelt sich um ein Kleinkind, das an der Krankheit Anenzephalie litt. Gegen die These eines missgebildeten Kleinkindes spricht jedoch, dass das Gebiss vollständig entwickelt war und auch der Schädelknochen dem eines ausgewachsenen Menschen entsprach.

Eine andere These vertrat 1993 Dr. Francois de Sarre, Zoologe aus Frankreich. Er war der Meinung, dass es sich um einen Fötus handelt, der von den Jivaro-Indianern mit der geschrumpften Haut eines erwachsenen Mannes überzogen worden war. Außerdem habe der Fötus an der Krankheit Mikrozephalie gelitten. Bei dieser Krankheit entwickeln sich Schädel und Gehirn in abnormen Formen und Größen.

Indianerstämme in Nordamerika haben ihre eigenen Interpretationen. Denn in vielen Teilen des Kontinentes erzählen sie von kleinen Menschen, die sogar heute noch leben sollen. Die Schoschonen sind überzeugt, dass diese Zwerge aggressive Mitbewohner seien, die sogar mit Giftpfeilen Menschen angreifen.

Leider ist es bei dem Rätsel um Zwerg Pedro wie bei den eingangs erwähnten Mumien und anderen Funden: er ist verschwunden oder zumindest der wissenschaftlichen Welt nicht zugänglich. So bleibt uns heute nichts weiter übrig, als zu hoffen, dass Pedro eines Tages wieder auftaucht und der Wissenschaft zugeführt werden kann. Unsere modernen Möglichkeiten der Untersuchung von Mumien und Kadavern würden sicher bald das Rätsel lösen können.

Quelle: Lars A. Fischinger auf freenet.de

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