Hexe und Zauber (aus "Schleswig-Holsteiner Sagen" Eugen Dietrichs in Jena 1929

Vor einer Hexe muß man sich hüten und nichts annehmen, es sei auch was es sei, da sie sonst unheilvolle Macht über einen gewinnt. Am besten ist es Dillsamen an sich zu tragen oder auch Dull Dilln (Bilsenkraut) rund um das Haus zu pflanzen. Dann haben die Hexen keine Macht mehr. Kirchhofserde, die man in der Tasche trägt, und Leinsamen, den man zwischen Bettgewand und Leinenzeug streut, sind ebenfalls gute Schutzmittel. Man sollte auch drei schwarze Kreuze an der Innenseite der Tür anbringen, eine Schere oder ein Hufeisen auf die Türschwelle nageln oder, wenn die Hexe kommt, einen Besen quer vor die Tür werfen, dann wird sie das Haus nicht betreten. Man bohre auch ein Loch in den Eckständer eines Hauses, tue "Dull Dillsamen" in die Beutelchen aus einer Schweinsblase, verschnüre es stets mit einem Faden und verklebe es mit Siegellack, stecke es in das Bohrloch und schlage einen Holzpfropfen davor. Das bewahrt das Haus vor Hexerei und Unglück. Die Sage: Als ein Mann auf Amrum schwer krank lag, sah ein Müller von seiner Mühle aus tagtäglich ein Weib in den Vordünen. Er verfolgte ihre Spur, grub und fand im Sande das wächserne Bild eines Männchens mit einer Stecknadel im Herzen. Er zog die Nadel heraus, nahm das Bild mit nach Hause und verbrannte es. Danach ward der Mann alsbald gesund.

MYSTERY

SAGEN