Carcharodon megalodon

Unsere Erde ist ein blauer Planet, denn Ozeane bedecken über zwei Drittel seiner Oberfläche. In diesen Ozeanen entstand das Leben, dessen vielfältige Formen auch heute noch untrennbar mit dem Lebensraum Meer verbunden sind. Die Tiefsee ist die letzte, noch weitgehend unerforschte Region der Erde. Wieviel wissen wir wirklich über den Ozean? Erst im vergangenen Jahrhundert ist der Mensch in diese dunkle Welt vorgedrungen. Langsam erschließt sich ein faszinierendes Universum, das viele Geheimnisse und fremdartige Lebewesen birgt. Während Dinosaurier über die Urkontinente wanderten, beherrschten bereits riesige Raubfische, wie der 20 Meter lange Carcharodon megalodon die Meerestiefen.

Der Carcharodon megalodon, welcher vor vielen Jahrmillionen der unbestrittene größte Raubfisch der Weltmeere war, ist ein naher Verwandter der heutigen weißen Haie (Carcharodon carcharias) und der Makohaie (Isurus oxyrhinchus) und zählte wie diese zur Familie der Makrelenhaie (Isuridae), welche im offenen Meer leben und beachtliche Größe erreichen können. Der Weißhai (Carcharodon carcharias) erreicht eine Größe von bis zu 10 Metern. Der Megalodon lebte bis vor etwa 100.000 Jahren in den Tiefen des Meeres, bevor er zu jenem Zeitpunkt offensichtlich ausstarb. Über die genauen Ursachen seines Verschwindens kann man nur Vermutungen anstellen, welche von Nahrungsmangel, Krankheiten bis hin zu genetischer Deformation und Unfruchtbarkeit reichen. Allerdings behaupten etliche Personen, er könnte sich noch heute in den dunklen, noch von Menschen unentdeckten Gebieten der Ozeane aufhalten. Darauf könnten die gefundenen Gebisse und die bemerkenswerten großen Zähne des Ungetüms hinweisen, welche noch heute an Strände angespült oder von Tauchern gefunden werden. Die gezackten Zähne eines solchen Hais können bis zu 18 cm lang werden.

Obwohl der Megalodon kein Warmblüter war, besaß seine Körpertemperatur einen Unterschied von etwa 5-7°C gegenüber seiner Umgebung, was ihm eine höhere Geschwindigkeit und Wendigkeit erlaubte. Diese Fähigkeit nennt man "Gigantothermie", eine Fähigkeit großer Lebewesen, welche so ihre Körpertemperatur aufrechterhalten und welche bei allen Großhaien aus der Familie der Makrelenhaie zu finden ist. Durch die Größe des Tieres wird der Stoffwechsel zu einer Art Dämmfunktion für das periphere Gewebe. Dadurch ist der Megalodon in der Lage, die innere Temperatur zu erzeugen, hierdurch wird das Blut durch ständige Muskelbewegungen aufgeheizt.

Größenvergleich der Zähne: Weißer Hai (links), Megalodon (rechts)
Man vermutet in Anlehnung an seine heutigen Verwandten, dass der Megalodon einen ausgesprochen guten Geruchssinn besaß. Mit richtungssensiblen Membranen kann er nicht nur seine Beute in einem riesigen Sektor wahrnehmen, sondern auch die Richtung feststellen. Man muß sich vorstellen, dass ein solcher Gigant mit einer nach beiden Seiten schwingenden Kopfbewegung durch das Wasser schwamm, er folgte dem Geruch seines Opfers ohne dabei die Orientierung zu verlieren. Wenn man bedenkt, wie klein die Nasenlöcher der uns bekannten Haiarten sind, wird es uns verwundern, dass die Nasenlöcher des riesigen Megalodon die Größe einer Grapefruit hatten. Selbst mit der Haut kann solch ein Hai Beute in einem Umkreis von hunderten von Kilometern ausmachen. An beiden Seiten des Tieres verlief das Seitenlinienorgan, den sogenannten Neuromasten. Diese waren in der Lage Vibrationen, Muskelbewegungen und sogar den Herzschlag eines kleineren Fisches zu lokalisieren. Unter der dicken Haut waren also Kanäle, welche voller winziger Sinnesorgane steckten. Die von Schleim gefüllten Kanäle fingen die Druckwellen des Meerwassers auf und signalisierten diese Wellen an die Neuromasten weiter. Dadurch war der Megalodon wohl der gefürchtetste Räuber der Meere, dem nichts entging. Wenn er dann sein Opfer erreicht hatte, gab es für dieses Geschöpf keine Chance zur Flucht. Das Maul eines ausgewachsenen Megalodon, welcher ein Gewicht von mindesten 20 Tonnen hatte, übte bei einem Biss auf das Opfer einen gewaltigen Druck von mehr als 3.000 Kilogramm pro Quadratzentimeter aus.

6 Männer haben in diesem gefundenen Gebiss eines Carcharodon megalodon locker Platz. Wäre es möglich, dass dieser gewaltige Jäger des Meeres noch heute in der Tiefsee lebt? Immerhin ist sein offensichtliches Verschwinden genau betrachtet in der Erdgeschichte erst gestern gewesen. Auch hier sollte man wieder auf den Quastenflosser verweisen, welcher es schaffte Jahrmillionen nach seinem offiziellen Verschwinden noch zu überleben. Es gibt immer wieder Berichte von Fischern, welche auf hoher See gewaltige Haifische gesehen haben wollen, größer als alle Haie die sie kannten. Es gibt sogar einzelne Berichte, das diese Giganten sich über Fischnetze hermachten um den Inhalt zu verschlingen. Sichtungen erfolgten sowohl im offenen Atlantik als auch im pazifischen und indischen Ozean. Bisher wurde jedoch noch kein totes Tier als Beweis für die Weiterexistenz dieses Raubfisches vorgefunden. Ein Problem mit Kadavern von Haifischen liegt in ihrem Körperbau. Da das Skelett eines Haifisches bis auf das Gebiß nur aus Knorpeln und nicht aus Knochen besteht, verwesen diese Kadaver sehr schnell und sinken in die Tiefe des Meeres zurück. Alles was von einem Haifisch übrigbleibt sind seine Zähne. Die meisten Zahnfunde des Megalodon jedoch erwecken schon beim ersten Eindruck das Gefühl hohen Alters, was an der meist bräunlichen Verfärbung liegt. Es gibt allerdings auch einige Funde welche aussehen, als ob sie gerade erst aus dem Maul eines dieser Giganten gefallen wären. Tiefgehende Untersuchungen an diesen Zähnen wurden nicht unternommen, da die meisten bei Sammlern anzutreffen sind und sich dort großer Beliebtheit erfreuen. Allerdings sollte man darauf hinweisen, dass bei einer an einem Zahn durchgeführten Altersbestimmung, aufbauend auf dem Zerfall radioaktiver Isotope und deren Halbwertzeit, ein Alter von gerade einmal 5000 Jahren nachgewiesen wurde.

Sollte es den Megaladon tatsächlich auch heute noch in den Weiten der Ozeane geben, so sind Taucher und Schwimmer nicht von diesem Killer aus der Tiefe bedroht, da er vermutlich im tiefen Wasser unterhalb von 100 Metern und zudem nur im offenen Meer vorkommt und wahrscheinlich nur sehr selten überhaupt in der Nähe der Oberfläche auftaucht. Taucher und Schwimmer hingegen tummeln sich im flachen Wasser und an Korallenriffen, welche der Megalodon aber aufgrund seiner gewaltigen Ausmaße meidet. Leider sind die offenen Gewässer nicht kontinuierlich überwachbar, so dass sich ein Wesen wie der gewaltige Megalodon problemlos vor den Augen der Zoologie verbergen kann.

Quelle: http://home.datacomm.ch/tfussen/Privat/Speziell/Kryptoz/kryptoz.html

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